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Mastitis und Metritis bei Milchkühen


 

Mastitis und Metritis bei Milchkühen – Vorsorge ist besser als Nachsorge!

Mastitis und Fruchtbarkeitsprobleme gehören zu den häufigsten Abgangsursachen bei Milchkühen und machen über 30% der gesamten Tierverluste aus. Doch auch behandelbare Fälle haben hohe ökonomische Einbußen zur Folge: Geringere Milchleistung und -qualität, längere Zwischenkalbezeiten, ganz zu schweigen von Behandlungskosten und dem erhöhten Managementaufwand für die Behandlung kranker Tiere und für die Verhinderung der Ausbreitung infektiöser Erreger im Bestand.

Gebärmutterentzündung

Furchtbarkeitsprobleme entstehen häufig durch chronische Endometritis, also einer Entzündung des Gebärmutterepithels. Das Allgemeinbefinden der betroffenen Kühe ist unauffällig, dennoch verhindert diese Form der Gebärmutterentzündung eine erfolgreiche Befruchtung, oder führt nach einer geglückten Befruchtung zu Aborten. Zudem kann Endometritis die Funktion der Eierstöcke beeinträchtigen. Eine chronische Endometritis kann sich aufgrund von schweren Geburtsverläufen, Nachgeburtsverhalten oder einer akuten Metritis (Gebärmutterentzündung) entwickeln. Um eine akute Metritis zu verhindern, ist die Hygiene während der Kalbung und die Versorgung der Kuh nach der Geburt von zentraler Bedeutung, doch auch das Trockenstehermanagement spielt eine entscheidende Rolle. Eine zu hohe Körperkondition zum Zeitpunkt der Kalbung, Kalziummangel oder eine geringe Futteraufnahme über mehrere Wochen vor der Kalbung hinweg, was zu negativer Energiebilanz bis hin zur Ketose führen kann, sind Risikofaktoren für einen schweren Geburtsverlauf und andere Probleme die zu chronischer Endometritis führen können.

Euterentzündung

Eine optimale Transitphase ermöglicht eine erfolgreiche Laktation. Ein gutes Trockenstehermanagement reduziert das Risiko einer subklinischen oder klinischen Mastitis und anderen Problemen der Frühmelkerphase. Mastitis ist eine, in den meisten Fällen, bakterielle Entzündung des Euters. Zu den häufigsten isolierten Mastitiserregern gehören Escherichia coli, Staphylococcus aureus, und anderen Staphylokokken und Streptococcus uberis. Diese Bakterien finden sich zum Teil in der Keimflora der Kuh („Kuhkeime“), oder kommen in der Umwelt vor („Umweltkeime“). Das Immunsystem einer gesunden Kuh hält diese Erreger in Schach. Zusätzlich sind jedoch eine gute Melk- und Stallhygiene für die Eutergesundheit entscheidend. Doch eine Vielzahl endogener oder exogener Stressoren kann die Abwehr der Kuh schwächen und zu Mastitis führen. Hochleistende Milchkühe sind besonders anfällig für Energiedefizite durch eine zu geringe Futteraufnahme bei gleichzeitiger hoher Milchleistung in der Frühmelkerphase. Stress während der Transitphase, niederschwellige systemische Entzündung, sozialer Stress oder ungenügender Kuhkomfort und Hygiene im Stall, Hitzestress oder schlechte Futterqualität sind nur ein paar der Faktoren, welche eine Kette von Ereignissen in Gang setzen können, an deren Ende Mastitis entsteht.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Trockenstehermanagement nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf. Es zahlt sich aus, eine gutes Stress- und Entzündungsprophylaxe im Management zu berücksichtigen und den Frischmelkern besondere Aufmerksamkeit zu widmen, damit sie erfolgreich in die Laktation starten können. Eine hohe Futterqualität und ausgewogene Rationsgestaltung sind für Trockensteher ebenso wichtig wie für laktierende Kühe. Präventive Maßnahmen im Management, der Fütterung oder der Hygiene, welche das Immunsystem entlasten, machen sich langfristig durch bessere Gesundheit, Produktivität und Langlebigkeit bezahlt.

Über den Autor

Santiago Bas praktizierte zunächst als Rindertierarzt in Argentinien, im Anschluss erlangte er seinen PhD an der Ohio State University. Santiagos Ziel ist es, eine nachhaltige Wiederkäuerproduktion zu fördern, indem das Wohlergehen und die Leistung der Tiere durch den Einsatz innovativer Futtermittelzusatzstoffe verbessert werden, um den Verbraucheranforderungen gerecht zu werden.
 

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